Mexiko 2008: Azteca, Mietwagenreise

Dienstag, 23. September bis Dienstag, 7. Oktober 2008:

Aus beruflichen Umständen entstandene Reise nach Mexiko. Zuerst ein paar Tage in Puebla und Mexico City. Daran anschließend eine kleine Rundreise im Mietwagen nach Acapulco, Puerto Escondido, Oaxaca, Veracruz und wieder zurück nach Mexico City.

Dienstag, 23. September bis Donnerstag, 25. September: Von Weinstadt über Mexico City nach Puebla

Es fängt an. Anreise von Weinstadt nach Mexico City mit Lufthansa. Weiterreise mit dem Bus nach Puebla. 2 Tage Arbeitsaufenthalt bei „Volkswagen de México“. Besichtigung des Stadtzentrums und Stadtrundfahrt im Doppeldeckerbus.
Puebla, gegründet am 16. April 1531 von Antonio de Mendoza, liegt etwa 2.135 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stadt, strategisch zwischen Mexiko-Stadt und Veracruz gelegen, besitzt einige Sehenswürdigkeiten und Bauwerke in kolonialer Architektur. Mit Fernblicken auf die Vulkane Popocatépetl (5.426 Meter) und Iztaccíhuatl (5.230 Meter) ist Puebla bekannt für ihre reiche Kulinarik und farbenfrohe Talavera-Keramik.

Freitag, 26. September: Von Puebla nach Mexico City

Rückreise mit dem Bus von Puebla nach Mexico City. Am Nachmittag Besichtigung des Stadtzentrums.
Tenochtitlan (heute Mexiko-Stadt), am 13. August 1325 von den Azteken gegründet, erstreckt sich etwa 2.240 Meter über dem Meeresspiegel im Valle de México. Die Metropole ist bekannt für beeindruckende Sehenswürdigkeiten wie den „Templo Mayor“, eine archäologische Stätte der Azteken, den Nationalpalast, verschiedene Museen sowie die größte Kathedrale in Amerika. Als politisches Zentrum und kulturelle Drehscheibe ist Mexiko-Stadt ein Mix aus Geschichte und Gegenwart.

Samstag, 27. September: Mexico City, Teotihuacan

Wir buchen vom Hotel aus einen Tagesausflug. Die Minibus-Tour beginnt mit einem Besuch der „Plaza de los Tres Culturas“. Hier fand am 13. August 1521 die entscheidende Schlacht von Tenochtitlan statt, die zum Untergang des Aztekenreichs führte. Sehenswert ist die Mischung aus präkolumbianischer, spanischer kolonialer und moderner mexikanischer Kultur. Nach der „Plaza de los Tres Culturas“ setzten wir die Reise zur „Basilika del Guadalupe“ fort. Hier erschien im Dezember 1531 die Jungfrau von Guadalupe, ein großes Ereignis im mexikanischen Katholizismus.
Die nächste Etappe führt uns zu den Ausgrabungen von Teotihuacan, einer präkolumbianischen Stadt. Man kennt weder den Namen des Volkes, noch weiß man, in welcher Sprache es sich verständigte. Der Zeitpunkt der Stadtgründung ist nicht genau bekannt, aber ihre Blütezeit lag zwischen 300 und 650. Ein Spaziergang durch die Anlage und die Besteigung der Pyramiden sind der Höhepunkt des Tages.
Wir beenden unseren Ausflug mit einem Besuch des „Museo Nacional de Antropología“. Die umfangreiche Sammlung des Museums präsentiert präkolumbianische Kunst, darunter den Aztekenkalender „Piedra del Sol“, und bietet Einblicke in die historische Entwicklung Mexikos vor der Ankunft der Spanier. Neben den Azteken haben noch Maya, Olmeken, Oaxaca-Kulturen, Tolteken und die Golf-Kulturen die Geschichte des präkolumbianischen Mexikos geprägt.

Sonntag, 28. September: Mexico City, Xochimilco

Wegen zwei Großveranstaltungen sind heute etliche Straßen gesperrt. So wird die Fahrt nach Xochimilco eine kleine Stadtrundfahrt mit Metro und Nahverkehrszug. Bekannt für sein ausgedehntes Kanalsystem, spiegelt Xochimilco die präkolumbianische Geschichte wider. Hier schaukeln farbenfrohe „Trajineras“ auf dem Wasser, geschmückt mit Blumen und lebendigen Mustern. Die „Chinampas“, schwimmende Gärten, sind künstlich aufgeschüttete Inseln, die vor mehr als 500 Jahren von den Azteken angelegt wurden. Märkte mit frischem Obst, Gemüse und handgefertigten Produkten beleben die Ufer. Heute am Sonntag sind viele Familien in gemieteten Booten und mit lauter „Mariachi“ Musik unterwegs. Wir mieten uns ebenfalls ein Boot für eine zweistündige Rundfahrt. Das Frida-Kahlo- Museum „La Casa Azul“, können wir wegen den Verkehrsproblemen leider nicht besuchen. Hier sei die Filmbiografie „Frida“, aus dem Jahr 2002, mit Salma Hayek empfohlen. Auf dem Rückweg besuchen wir noch den „Torre Latinoamericana“, von dem man einen schönen Blick über Mexico-City hat. Ganz oben sind leichte Schwankungen durchaus spürbar.

Montag, 29. September bis Dienstag, 30. September: Von Mexico City nach Acapulco

Am Montag beginnt unsere Mietwagenrundreise. Beim Autovermieter ALAMO holen wir einen roten Pontiac G3 mit Automatikgetriebe ab. Passend zum Land soll er „Montezuma“ heißen. Der war von 1502 bis zu seinem Tod 1520 der neunte Herrscher über das Reich der Azteken. Im täglichen Verkehrschaos gelingt es uns Mexico-City in Richtung Xochimilco zu verlassen. Über die Mautpflichtige Autobahn „Ruta del Sol“ geht es bei wenig Verkehr, weiter nach Acapulco. Die Stadt liegt am Pazifischen Ozean und war in den 1950er und 1960er Jahren ein beliebtes Ziel für Prominente und Reisende aus aller Welt.
Am Dienstag legen wir einen Badetag im Hotelpool ein. Abends geht es dann mit „Montezuma“ der Küstenstraße entlang zur „La Quebrada-Klippe“. Die Klippenspringer von Acapulco gehören zu den besten der Welt. Sie springen aus Höhen von bis zu 35 Metern in die enge Schlucht. Seit den 1920jahren eine der Top Attraktionen Acapulcos.

Mittwoch, 01. Oktober bis Donnerstag, 02. Oktober: Von Acapulco über Puerto Escondido nach Oaxaca

Am Mittwoch Fahrtag nach Puerto Escondido. Schon seit Anfang der Reise macht sich das ABS-System von „Montezuma“ immer mal wieder bemerkbar. Mal ist kurzzeitig eine Warnlampe an, dann ruckeln die Bremsen bei Benutzung. Wir lassen es von einem ALAMO Mitarbeiter testen, welcher uns signalisiert das wir weiterfahren können. Puerto Escondido („versteckter Hafen“), eine ca. 30.000 Einwohner zählende Urlaubsstadt an der Pazifikküste, ist vor allen Dingen ein Ziel für Badetouristen und Surfer. Da wir „Außer Saison“ sind, ist entsprechend wenig los. In unserem Hotel sind wir anfangs nicht sicher, ob es außer uns noch andere Gäste gibt.
Am Donnerstag Weiterfahrt nach Oaxaca. Wir nehmen nicht die Hauptroute über die 131er, sondern den „idyllischen“ Weg über die 175er. Es erwarten uns 130 Km kurvenreiche Strecke. Und es wird wirklich kurvig und steil. Oben auf der „Sierra Madre del Sur“ kommt sogar Nebel auf. Aber es gibt keinen Verkehr, genau das, was wir wollten. 100 Km vor Oaxaca erwarten uns nach den Kurven die elendigen „Topes“, äußerst tückische Bodenschwellen. Zudem wird die Straße schlechter als in den Bergen und der Verkehr nimmt wieder stark zu. Endlich erreichen wir Oaxaca de Juárez, die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Oaxaca, welche in einem Tal der Sierra Madre del Sur, auf rund 1550 m liegt. Das historische Zentrum der Stadt gehört seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Freitag, 03. Oktober bis Samstag, 04. Oktober: Oaxaca und Umgebung

Oaxaca ist eine der reizvollsten Städte Mexikos, für viele ist es die schönste. Das 10 km entfernte Monte Albán war die Hauptstadt der Zapoteken, die in der Region Oaxaca lebten. Die Stadt wurde etwa im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet und erlebte ihre Blütezeit zwischen 500 v. Chr. und 800 n. Chr. Die archäologische Stätte besteht aus Tempeln, Palästen, Plätzen und Grabmälern. Die Strukturen sind auf einem großen, rechteckigen Plateau (1.940 m) angeordnet und durch Terrassen miteinander verbunden. Das ganze Plateau wurde künstlich in Handarbeit angelegt. Aufgrund der Weite der Anlage können wir nahezu ungestört herumlaufen. Anschließend noch das sich am Eingang befindliche Museum besucht. Am Nachmittag besichtigen wir dann die Stadt Oaxaxa mit Zocalo, Kathedrale „de Nuestra Señora de la Asunción“, Kirche „Santo Domingo de Guzmán“ und „Benito Juárez“ Markt.
Am Samstag fahren wir mit „Montezuma“ Richtung Osten. Erster Stop in Santa Maria del Tule. Hier steht er. Der „Árbol del Tule“ ist ein etwa 1400–1600 Jahre altes Baumexemplar der Art Mexikanische Sumpfzypresse. Mit dem Durchmesser seiner Stämme von 14,05 Metern ist er der dickste bekannte Baum der Erde. Wir fahren weiter nach Mitla. Mitlas Geschichte begann um 100 n. Chr. und erreichte ihre Blütezeit in den letzten Jahrhunderten vor der spanischen Eroberung. Die Zapoteken machten Mitla zu ihrem geistigen Zentrum, nachdem sie Monte Alban verlassen hatten. Berühmt ist vor allem die in Mesoamerika einzigartige Wandornamentik. Wieder zurück in Richtung Oaxaca stoppen wir in Yagul. Die Stadt wurde ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. von den Zapoteken, später von den Mixteken errichtet, bewohnt und ausgebaut. Auf dem unmittelbar benachbarten Berggipfel wurde eine Festung errichtet. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht über das weite Tal, auf umliegende Felsen und abgeflachte Plateaus. Weiterfahrt und letzter Halt bei der archäologische Stätte Dainzu. Die archäologische Stätte liegt am Abhang eines steilen Berges und existierte vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis gegen 500 n. Chr.

Sonntag, 05. Oktober bis Dienstag, 07. Oktober: Von Oaxaca über Veracruz, Puebla und Mexico City nach Weinstadt

Am Sonntag Fahrtag nach Veracruz. Und wieder ist die 175er unsere Route. Die nächsten 160 km bis San Juan Bautista Valle Nacional gibt es nur eines. Kurven, Kurven, Kurven ohne Ende. Zurück in der „Zivilisation“ erwarten uns wieder Verkehr und Hitze. Dafür verwandelt sich die 175er bis San Juan Bautista Tuxtepec in eine 50 km lange Schlaglochpiste. Nach Kurven und Schlaglöchern verlassen wir genervt die 175er und nehmen die kaum bessere 145er Autobahn. Erst die 150er ist eine top ausgebaute Straße. Endlich erreichen wir Veracruz.
Hernan Cortez betrat am Karfreitag 1519 zum ersten Mal mexikanischen Boden. Er nahm einem seiner Soldaten ein Kreuz aus der Hand, steckte es in den Sand und fuhr fort: „Im Namen unseres Herrn nenne ich dieses Land der Barbaren Villa Rica de la Vera Cruz „.
Am Abend fahren wir mit einem Taxi zum Zocalo der „reichen Stadt des wahren Kreuzes“. Beim Abendessen im Freien verfolgen wir eine öffentliche Folkloreshow.
Am Montag nehmen wir nicht die „Ruta de Cortez“ sondern die direkte 1500er Veracruz – Puebla. Bis Orizaba kommen wir bei wenig Verkehr gut voran. Schon von weitem sehen wir den Citlaltépetl (auch Pico de Orizaba genannt). Er ist mit einer Höhe von 5636 m der höchste Vulkan Nordamerikas sowie der höchste Berg Mexikos. Dann beginnt der Anstieg durch die „Sierra Madre Oriental“, hinauf auf die Hochebene. In Puebla dann im schönsten Hotel der ganzen Reise abgestiegen. Das „Quinta Real Puebla“ befindet sich mitten in der historischen Altstadt. Nochmal durch den Zocalo gelaufen und die Kathedrale von innen besichtigt.
Am Dienstag dann den langen Heimweg in Angriff genommen. Die Fahrt von Puebla nach Mexico City ist problemlos. Auch die Ausschilderung zum Flughafen ist gut. Doch dann werden wir von der Polizei herausgewinkt. Sie behaupten das wir eine rote Ampel überfahren hätten. Der zu zahlende Betrag wird auf mexikanische Art und Weise um gut ein Drittel reduziert. Trotzdem bekommen wir durch diese Aktion noch Zeitstress. Die Rückgabe von Montezuma bei ALAMO geht dann aber schnell vonstatten. Zum guten Abschluß der Mexiko Reise gewährt uns die Lufthansa ein Meilenupgrade in die Business Class !!!. Ende gut, alles gut.
Es ist vorbei.

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