Freitag, 17. September bis Dienstag, 12. Oktober 2004:
Wohnmobilreise im gemieteten MAUI Campmobil. Von Auckland geht es zuerst nordwärts zur „Bay of Islands“, und weiter bis zum „Cape Reinga“, dem nördlichen Ende der Nordinsel. Über die „Coromandel Halbinsel“, südwärts durch das Zentrum der Nordinsel und den „Tongariro NP“ bis nach Wellington. Mit der Fähre über die „Cook Street“ nach Picton auf der Südinsel. An der Westküste entlang südwärts und dann über die Berge nach Queenstown. Weiter nach Dunedin an der Ostküste und wieder nordwärts bis nach Christchurch.
Freitag, 17. September bis Sonntag, 19. September: Von Weinstadt über Frankfurt und Singapur nach Auckland
Es fängt an. Anreise mit einem ICE der DB von Stuttgart nach Frankfurt. Mit einer Boing 747 (Jumbo) von Singapur Airlines, geht es auf den 12 Stunden Flug zum Zwischenziel Singapur. In der vollbesetzten Touristenklasse ist der Flug naturgemäß wenig erholsam. In Singapur erwarten uns im Außenbereich 30 ° C und eine extreme Luftfeuchtigkeit. Besser wieder zurück in die klimatisierte Flughafenhalle. Nach nur zwei Stunden Aufenthalt geht es schon weiter. Diesmal in einer Boing 767. Zum Glück ist diese Maschine weniger ausgelastet und wir können eine Dreierreihe besetzen. So lassen sich die 8 Stunden bis Neuseeland besser ertragen. Ankunft in Auckland am frühen Morgen. „Kia Ora“ ist die Begrüßung für die Reisenden. Auf Maori bedeutet es in etwa „Hallo“, „Guten Tag“, „Wie geht es dir“. Aber zuerst will der Zoll unsere Koffer prüfen. Und gleich werden unsere Trekkingschuhe nach Resten von Erde im Profil untersucht. Hier nimmt man es sehr genau. Mit einem Shuttle geht es weiter zu unserem gebuchten Hotel. Die gesamte Anreise hat gute 30 Stunden gedauert.
Montag, 20. September bis Mittwoch, 22. September: Von Auckland über Pahia und „Cape Reinga“ zum „Waipoua Forest“
Montag: Am Morgen geht es zurück zum Flughafen, um bei MAUI unseren Camper abzuholen. Es ist ein Mercedes Sprinter „Spirit 4“ Modell, für 2 bis 4 Erwachsene.
Laut DERTOUR Katalog ist Automatik oder 5-Gang-Handschaltung zu erwarten. Für uns hat man einen alten Kasten mit über 100.000 Km und Handschaltung! vorgesehen. Zum ersten Mal haben wir in einem „Rechtslenker Land“ kein Fahrzeug mit Automatik. Die Dimensionen des Sprinters sind: Fahrzeuglänge = 6,1 m / Fahrzeugbreite = 2,25 m / Außenhöhe = 2,95 m. Die Campingausstattung scheint vollständig zu sein. Nach der Einweisung und dem Verstauen unseres Gepäcks geht es los. Langsam und vorsichtig durch Auckland fahrend, erreichen wir endlich den Motorway 1, welchem wir bis Pahia folgen. Stellplatz direkt gegenüber den 5 m hohen „Haruru Falls“.
Dienstag: Für heute haben wir einen ganztägigen Busausflug mit „Fullers„ gebucht. Über Kerikeri geht es nach Norden. Nach einer Frühstückspause erreichen wir das erste Tagesziel, den „Ninety Mile Beach“. Hier geht es auf den Sandstrand, dem wir 70 Km folgen. Der Tourbus ist kein normaler Reisebus, sondern schon geländetauglich. Wir verlassen den Strand und erreichen das zweite Tagesziel, die „Giant Sand Dunes“. Hier gibt es Gelegenheit zum Sandsurfen. Weiter geht es zum dritten Tagesziel, dem „Cape Reinga“. Leider nur 25 Minuten, um zum Leuchtturm zu laufen, und kurze Zeit später nochmal 35 Minuten, um etwas zu essen. Diese Hetzerei ist ein Schwachpunkt der ansonsten empfehlenswerten Tour. Während der Heimreise befahren wir nur geteerte Straßen. Noch ein Stopp am vierten und letzten Tagesziel, dem „Puketi Kauri Forest“.
Mittwoch: Den Vormittag nutzen wir, um fehlende Ausrüstung des Campers zu ergänzen. In einem Elektroladen finden wir einen Adapter Neuseeland-Schuko und gleich um die Ecke im „Hardware Store“, besorgen wir uns einen Toaster, Feuerzeug, 2 Gläser und ein Schneidebrett. Abfahrt zum ersten Tagesziel „Waitangi„. Durch die Unterzeichnung des „Treaty of Waitangy“, am 6. Februar 1840 wurde Neuseeland offiziell eine Kolonie des Britischen Empire. Über Kaitaia erreichen wir das letzte Tagesziel, den „Waipoua State Forest“. Hier machen wir den Kauri Walk und sehen den zweithöchste Kauri-Baum Neuseelands, „Te Matua Ngahere“ mit einem Alter von mehr als 2000 Jahren und einem Stammumfang von 16,41 Metern. Außerdem besuchen wir die „Four Sisters“, vier alte Kauri-Bäume die nahe beieinanderstehen.
Donnerstag, 23. September bis Samstag, 25. September: Vom „Waipoua Forest“ über Miranda und Hot Water Beach nach Rotorua
Donnerstag: Am Morgen ist alles bereit für die Weiterfahrt. Dann kommt es wie es kommen musste. Erster Gang und Rückwärtsgang des Schaltgetriebes haben den Geist aufgegeben. Nur mit drittem und vierten Gang, manchmal rutscht auch der zweite Gang rein, schleichen wir nach nach Auckland. Nur nicht liegenbleiben ist die einzige Vorgabe! Mit Glück erreichen wir die MAUI-Station am Flughafen. Ratlose Monteure begutachten den Schaden. So eine kaputte Handschaltung haben die „Kiwis“ lange nicht gesehen. Reparatur nicht möglich. Wir bekommen ein Tauschfahrzeug. Nach älter als der Jetzige und mit über 150.000 km auf dem Tacho. Aber er hat ein Automatikgetriebe!! Sofort werden das Gepäck und die Campingausrüstung auf das „neue“ Fahrzeug umgeladen. Weiter geht es nach Süden, durch den Feierabendverkehr rund um Auckland. Ja, auch in Neuseeland gibt es Stau auf den Straßen. Am Abend erreichen wir unseren Campingplatz in Miranda. Mit Automatik ist das Fahren einfach viel entspannter.
Freitag: Wir starten mit allgemeinem Ziel „Coromandel“ Halbinsel. Um die Mittagszeit erreichen wir „Cooks Beach“ an der „Mercury Bay“. Hier lag die „Endeavour“ von James Cook vor Anker. Cook benannte die Bucht nach seinem Beobachtungszeitraum des Transits von Merkur vor der Sonne, der am 9. November 1769 stattfand. Weiterfahrt nach Hahei. Hier machen wir den „Cathedral Cave Walk“, eine Wanderung entlang der Küste durch malerische Buchten, üppige Wälder und spektakuläre Aussichtspunkte. Der Weg ist gut markiert und relativ einfach zu begehen. Die Hauptattraktion der Wanderung ist „Cathedral Cove“, eine große natürliche Felsformation mit einem Felsbogen, der den Strand überblickt. Die Höhle selbst hat hohe Decken, die an eine Kathedrale erinnern, was zu ihrem Namen führt. Weiter geht es noch wenige Kilometer bis zum Etappenziel Hot Water Beach. Da wir schon nachmittags auf dem Campingplatz eintreffen, gibt es noch freie Stellplatzwahl. Wir erkunden den Strand und würden gerne seine Besonderheit ausprobieren. Die geothermische Aktivität unter dem Sand am Hot Water Beach erwärmt das Grundwasser, das bei Ebbe nahe an die Oberfläche gelangt. Es wäre also möglich seinen eigenen Heißwasserpool zu graben. Leider ist das Wetter windig und regnerisch. Kein Mensch ist am Graben. So genießen wir den Ausblick aus unserer Hecksitzgruppe.
Samstag: Heute gibt es einen Fahrtag bis nach Rotorua. Über die 25er, 2er und 33er erreichen wir bei Dauerregen Rotorua. Hier machen wir Stopp am „Agrodome“, einem Bauernhof-Themenpark. Wir schauen uns eine sehr touristische Schafschurvorführung an. Es gibt auch Gelegenheit die verschiedenen Schafrassen genauer zu beobachten. Am frühen Nachmittag Ankunft auf dem Campingplatz. Es hat von heute Morgen an den ganzen Tag über geregnet! Neuseeland Wetter. Es regnet immer weiter und es wird ungemütlich kalt. Auf dem Campingplatz ist jegliche Aktivität erloschen. Alle sitzen in ihren Wohnmobilen oder in den Ferienhütten.
Sonntag, 26. September bis Dienstag, 28. September: Von Rotorua über das „Waikite Valley“ und den „Tongariro Nationalpark“ nach Wellington
Sonntag: Am Morgen befahren wir die Ringstraße an den Seen entlang. Erstes Tagesziel ist „Te Waiora“ auch bekannt als „Buried Village“. Das von Maori und Europäern bewohnten Dorf wurde am 10. Juni 1886 durch einen massiven Ausbruch des Vulkans Mount Tarawera zerstört. Heute kann man ausgegrabene Ruinen und kleine Wasserfälle besichtigen. Weiter geht es nach „Whakarewarewa“, einem Geothermalfeld und gleichzeitig einer Maorigemeinde im Stadtgebiet von Rotorua. Auf Rundwegen kann man Geysire und Seen besichtigen. Zum Abschluss besuchen wir das Versammlungshaus mit traditionellen Maori Begrüßungszeremonien und Tanzvorführungen, welches man nur ohne Schuhe betreten darf. Am Nachmittag Weiterfahrt zum „Waimangu Valley“. Es ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft, geothermischen Aktivitäten und die Geschichte des Ausbruchs des Mount Tarawera, der das Tal schuf. Wir wandern das Tal hinein, vorbei an dampfenden Quellen. Mit einem Shuttle Bus geht es zurück zum Parkplatz. Weiterfahrt zum Etappenziel „Waikite Valley“. Hier sind die Stellplätze direkt neben den „Hot Pools“. Nach einem Spaziergang in die nähere Umgebung, besuchen wir am Abend noch die heißen Pools.
Montag: Heute wird es wieder dampfen. Nach kurzer Anfahrt erreichen wir schon das „Wai-O-Tapu“ Geothermalgebiet. Hier kann man im „Wai-O-Tapu Thermal Wonderland“, 25 geothermale Sehenswürdigkeiten besuchen. Nicht weit entfernt befindet sich der „Lady Knox Geyser“, der jeden Tag um 10:15 Uhr für zahlende Touristen mittels einer Zugabe von Seife aktiviert wird. Beeindruckend anzuschauen. Gegen Mittag Weiterfahrt nach Süden und Pause am „Lake Taupo“. Anschließend steigen wir hoch auf 1.100 m zum „Whakapapa Village“ im „Tongariro Nationalpark“. Wolkenverhangener Himmel und Kälte erwarten uns. Hier werden wir nur einmal Übernachten und gleich am nächsten Morgen weiterfahren. Schade, bestimmt könnte man hier bei besserem Wetter schöne Wanderungen unternehmen. Zum Aufbessern der Stimmung zaubert die Köchin am Abend ein leckeres Essen.
Dienstag: Es regnet die ganze Nacht! Am Morgen will es nicht hell werden. Weiterfahrt nach Waiouru. Hier gibt es das sehenswerte „National Army Museum“. Für alle interessierten zu empfehlen. Tagesziel ist der Campingplatz in Lower Hutt, 10 km vor Wellington. Wir buchen an der Rezeption gleich die Fährüberfahrt für den nächsten Tag. Heute hat es noch nicht aufgehört zu regnen! Also nutzen wir die sanitären Anlagen. Es erwarten uns sehr komfortable Duschkabinen. Anschließend noch Wäsche waschen und trocknen. Leider verstehen die „Kiwis“ unter trocken etwas anderes als wir. Die Trockner haben ihren Namen nicht verdient. Die feuchte Wäsche muss nochmals überall im Wohnmobil zum Trocknen ausgelegt werden. Wir haben genug vom Regen!
Mittwoch, 29. September bis Freitag, 1. Oktober: Von Wellington über die Cook Straße, Picton und Murchinson nach Hokitika
Mittwoch: Der Sturm hat aufgehört, es regnet nicht mehr und man sieht sogar die Sonne! Sollten wir endlich mal Glück mit dem Wetter haben? Es scheint so, als ob wir tatsächlich bei gutem Wetter die Überfahrt von der Nord- zur Südinsel machen können. An einem Supermarkt ergänzen wir noch unsere Vorräte und dann geht es weiter zum Fährhafen. Leider wird unsere „Interislander Fähre“ mit ca. 2 Stunden Verspätung erwartet. Hoffentlich hält das Wetter. Zusammen mit 16 anderen Wohnmobilen, 3 LKW und weiteren PKW verlassen wir gegen 15:30 Wellington bei Sonnenschein. Auf offener See wird der Seegang zwar spürbar, aber es ist nicht wirklich störend. Nur der kalte Wind beeinträchtigt den Aufenthalt auf Deck. Nach Überquerung der Cook Straße erfolgt die beeindruckende Einfahrt in den „Queen Charlotte Sound“. Gegen 18:30 Ankunft in Picton auf der Südinsel. Wir hatten eine sehr ruhige Überfahrt. Auf YouTube sind mehrere Filme zu sehen, wie eine stürmische Überfahrt hätte aussehen können. Durch Picton fahrend, erreichen wir bald unseren Campingplatz für die Nacht.
Donnerstag: Vorbei an Nelson und Richmond fahren wir bis nach Marahau am Eingang des Abel-Tasman-Nationalparks. Während der Fahrt hat es schon wieder angefangen zu regnen! Nur ein Tag Sonnenschein war uns vergönnt. Eigentlich wollten wir im Abel-Tasman-Nationalpark eine Wanderung unternehmen. Aber bei Regen und kaltem Wind entschließen wir uns zur Weiterfahrt. Leider haben wir nicht die Zeit, das schlechte Wetter auszusitzen. Unterwegs sehen wir tausende von Schafen links und rechts der Straße. Am Abend stoppen wir in Murchison auf einem Campingplatz. Eigentlich in schöner Landschaft gelegen, aber wie so oft in Neuseeland steht, Reisemobil neben Reisemobil. Kein Vergleich zu den Stellplätzen im Westen Kanadas. Am Abend hört der Regen wieder auf.
Freitag: Weiter geht es wieder bei Sonnenschein Richtung Süden. Erster Stopp am „Cape Foulwind“ nahe Westport. Hier kann man eine Robbenkolonie besuchen. Weiterfahrt bis Punakaiki zu den „Pancake Rocks“, einem Highlight Neuseelands. Viele Fahrzeuge und Touristen am Besucherzentrum. Wir laufen eine kurze Runde durch die Anlage, um die berühmten „Blowholes“ zu sehen. Für eine Mittagspause herrscht hier zu viel Trubel. Aber ein paar Kilometer weiter stoppen wir an einem einsamen Strand. Schöner Rastplatz. Weiterfahrt über Greymouth nach Shantytown, einer als Freilichtmuseum nachgebauten Goldgräberstadt. Der Goldrausch in Otago von 1861 bis 1863 war Neuseelands größter und bedeutendster Goldrausch. Das Museum ist nicht außergewöhnlich und die Fahrt mit einem Dampfzug ist noch am interessantesten. Weiter zum Tagesziel Hokitika. Unser Stellplatz hat zwar keinen Meeresblick, aber dafür gibt es einen direkten Zugang zum Strand. Am Abend können wir dort den Sonnenuntergang über der Tasmansee beobachten.